Amtsgebäude der Kreisverwaltung Kaiserslautern (1960)
Restaurierungsarbeiten am Glasmosaik
Das Glasmosaik wurde 1960 für die Eröffnung der neu erbauten Kreisverwaltung von den beiden Kunstmalern Matzdort und Kreutzfeld erstellt. Es nimmt die gesamte Ostwand des 6. Obergeschosses ein.
Vor stilisierten Landschafts- und Architekturdarstellungen überlagern sich vorne und mittig vier bewegte Figurenszenen mit Bezügen zum Landkreis.
Im Glasmosaik sind opake, durchscheinende, glatte, geriefte, genarbte und marmorierte Steine verbaut. Großformatig in geometrischen und unregelmäßigen Formen liegen sie breitfugig mit Zwischenräumen, die zum Teil mit andersfarbigen Splittern ausgelegt, zum Teil aber auch mit hinzu gemalten Steinen geschlossen wurden. Der braungraue Fugenmörtel enthält einen deutlichen Acrylzusatz.
Verlegegrenzen lassen sich an geradlinigen breiten Fugen erkennen, deren benachbarte Flächen mit leichtem Versatz aufeinander treffen. Die Einzelelemente wurden in der Werkstatt vorgefertigt, auf der Baustelle zusammengesetzt und durch vor Ort ausgelegte Schnittstellen verbunden. Zwischen den verlegten Einzelelementen erkennt man Niveauverschiebungen, fehlende Fugen, Aussetzungen in kleinerem Format und unebenes Oberflächenrelief.
Um das optische Zusammenwachsen der breitfugig ausgelegten Flächen zu verbessern wurde in vielen Bildbereichen das Fugennetz in der Farbe der Mosaiksteine eingetönt, störende Zwischenräume mit gemalten Steinen ausgefüllt, Steinformate vergrößert oder passgenau verändert. Unpassende Farben wurden mit Acrylfarbe übermalt.
Neben einer Nassreinigung der gesamten Bildoberfläche war eine heraus gebrochene Stelle über einer stillgelegten Rohrleitung zu restaurieren. Die umliegenden Lockerungen zogen sich bis an den oberen Bildrand und mussten durch Hinterfüllmörtel stabilisiert werden. Entfernt wurden auch zahlreiche Farbtropfen, Farbstriemen, Tesa-Film-Abschnitte und Putzrückstände von der Oberfläche.
Ursprünglich trat das Mosaik plastisch aus der Wand heraus. Unzählige Altanstriche erhöhen das Wandniveau aber mittlerweile so stark, dass die Bildoberfläche darin einsinkt. Hier wurden die Ränder nivelliert, um der Umkehrung entgegen zu wirken.