Das Prinz-Max-Palais wurde als Altersruhesitz für den Bankier August Schmieder erbaut. Für die Umsetzung sorgte Baurat und Architekturprofessor Josef Durm.
1884 entstand nach August Schmieders Vorgaben ein Monumentalbau mit Anklängen an die italienische Hochrenaissance und neobarocken Formen auf einem Grundstück zwischen Akademiestraße, Karlstraße und Stephanienstraße, im Gebiet des ehemals gräflich Langstein‘schen Gartens in Karlsruhe.
Das Gebäude durchlief im Lauf seiner Geschichte starke Veränderungen. Die Schauseiten nach Süden und Osten sind durch vertikal gegliederte Mittelrisalite betont. Es bestand ursprünglich aus zwei Hauptgeschossen, einem Souterrain und einem Halbgeschoss auf Dachhöhe.
Obergeschoss und Dachgeschoss fassen 4 kräftig kannelierte Säulen zusammen, die im Erdgeschoss auf Ostseite von Atlanten-Hermen gestützt werden, südseitig sind die Säulen durch eine rustizierte Loggia verlängert. Die beiden Fensterachsen rechts und links der Risalite waren im Obergeschoss durch Nischen mit Standfiguren unterbrochen. Weitere 16 liegende oder stehende Figuren in der Dachzone hoben die mittigen Geschossaufsätze hervor.
Um im Süden und im Osten einen Vorgarten zu ermöglichen, setzte man das Gebäude etwas von der Straßenflucht zurück. Dadurch wurden die Seitenwände der Nachbarhäuser sichtbar, was man ostseitig durch einen „Torwegturm“, südseitig durch eine Schaufassade mit Laufgang kaschierte.
Im Südwesten schloss ein eingeschossiger Wintergarten mit Felsengrotte und Wasserkunst an das Gebäude an, der 1952 einem Neubau weichen musste.
Bereits 1899 wurde die Villa an Prinz Max von Baden verkauft. Anlass war die bevorstehende Hochzeit des Prinzen mit Maria von Cumberland, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg. Mit dem Einzug des gräflichen Ehepaars im Juli 1900, erhielt die Villa im Volksmund den Namen „Prinz-Max-Palais“.
Als Prinz Max sich aus den Regierungsgeschäften zurück zog, begann er das Haus zu vermieten und verkaufte schließlich 1928 an die Industrie- und Handelskammer, die das Gebäude nach dem Krieg, zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Bundesverfassungsgerichts wieder aufbaute. 1951 zog das Bundesverfassungsgericht für 20 Jahre in das Gebäude ein. Seine Sitzungen hielt das oberste Gericht im heutigen Veranstaltungssaal der Literarischen Gesellschaft ab.
Ende der sechziger Jahre erwarb die Stadt Karlsruhe das Gebäude und brachte dort zunächst die Pädagogische Hochschule unter. Ab 1977 wurde die Villa zum städtischen Kulturzentrum umgebaut. Dies ging erneut mit gravierenden Veränderungen im Inneren einher.
Die restauratorische Untersuchung bezog sich auf die Innenräume aller vier Geschosse, die Tordurchfahrt und die Schaufassade im Garten.